Der Apostelbrief

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25 Jahre Apostelkirche in Gerbrunn

ein Grund zum Feiern

Vor über zehn Jahren sprach mich mein Kollege Martin Wohlleber an. Er erzählte mir von seinen Plänen, schon bald in den Erziehungsurlaub zu gehen. Ob ich mir seine Gemeinde nicht mal näher anschauen wollte?

Damals war ich noch 3. Pfarrer in Würzburg St.-Johannis. Viele von Ihnen werden das zugehörige große, als neugotisches Mahnmal gegen den Krieg erbaute Kirchengebäude kennen. Nachdem wir in der Tat gerade unsere Fühler nach etwas Neuem ausstreckten, ging ich gerne auf sein Angebot ein. Er führte mich im Gemeindezentrum herum, erzählte von den Möglichkeiten, den Gruppen und Kreisen und der insgesamt aktiven und liebenswerten Gemeinde, deren Zukunft ihm sehr am Herzen lag.

Ich war sofort fasziniert von dem Gebäude. Als Vikar in der schönen St.-Georgs-Kirche in Nördlingen und danach in der besagten St.-Johannis-Kirche war ich immer in großen Hallenkirchen tätig gewesen. Sakrale Bauten, die schon allein durch ihre Größe beeindruckten und von der Größe Gottes erzählten. Hier nun ein ganz anderes Konzept: Ein Bau für die »familia dei«, für die Familie Gottes, ein Ort, wo Gott bei den Menschen wohnen kann. Ein Haus, in dem Klein und Groß ihren Platz finden können. Eine bescheidene Kirche, die sich einpasst in den Wohnort, in die Reihe der Wohnhäuser. Eine Kirche, die bei den Menschen sein will, nicht über ihnen thronen.

Es erschien mir sehr reizvoll, in einer solchen Kirche von einfacher Schönheit, die trotzdem Wärme auszustrahlen weiß wie wenige andere, zu arbeiten.

Diese Apostelkirche also war es, die mich zuerst bewogen hat, mich auf diese Stelle zu bewerben.

Hätte ich die dazugehörigen Menschen schon vorher gekannt, hätte ich mich sicher noch lieber hierher gemeldet. Denn auch die Gemeindeglieder der Apostelkirche strahlen eine Offenheit und Wärme aus, die ich so noch selten angetroffen habe. Vielleicht hat daran das Gebäude durchaus auch seinen Anteil. Jedenfalls bin ich froh, dass damals, Anfang der 80er unter Pfr. Freudenberger der Beschluss zum Bau dieser Kirche getroffen wurde. Möge sie noch lange eine positive Ausstrahlung auf die evangelischen, wie auch auf alle anderen Gerbrunner Bürger haben.

Wer sich für die Geschichte der Evangelischen in Gerbrunn oder für die Baugeschichte der alten und neuen Apostelkirche, wie auch des Kindergartens und des Pfarrhauses interessiert, der sei hingewiesen auf das gleichlautende Kapitel im Festbuch »900 Jahre Gerbrunn«. Das Buch kann im Rathaus und am Kirchweihfest in den Räumen der Apostelkirche erworben werden.