Wann und unter welchen Umständen lebten bzw. leben Juden in Unterfranken? Was kennzeichnet eine jüdische Gemeinde? Welche Rolle spielt dabei das Jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum Shalom Europa?

Diese und viele andere Fragen beantwortete Herr Prof. Karlheinz Müller (wissenschaftlicher Leiter des Projektes Shalom Europa) am 5. April. Unsere Gruppe, bestehend aus Gemeindegliedern der St.-Nikolaus-Gemeinde Gerbrunn und unserer Gemeinde erlebte eine sehr anschauliche und engagierte Führung durch das Jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum »Shalom Europa«. Prof. Müller zeigte uns nicht nur die für jeden zugänglichen Exponate, sondern auch die »Schätze« des Hauses, die weltweit größte Sammlung von Grabsteinen eines mittelalterlichen jüdischen Friedhofes und die Synagoge.

Indem er zu vielen einzelnen Ausstellungsstücken eine eigene Geschichte erzählte, gelang es ihm sehr rasch, den Funken der Begeisterung zwischen Erzähler, Ausstellungsstück und Zuhörer überspringen zu lassen, Wissen zu vermitteln und Interesse zu wecken und das Leben der Juden transparent darzustellen.

Mir persönlich wurden die Besonderheiten und Schwierigkeiten des jüdischen Alltagslebens klarer. Die Veranstaltung hat mich nicht nur das angespornt, mich mit dem Judentum noch mehr auseinanderzusetzen, sondern auch einmal mehr mein Verständnis und meine Toleranz gegenüber dieser Religionsgemeinschaft gefördert.

Uta Graupner