Der Apostelbrief

Juni - Juli 2013
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Auf ein Wort

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Liebe Gemeinde,

ist es sinnvoll, dass eine Kirchengemeinde eine Kindertagesstätte betreibt? Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass viel Kraft und Arbeitszeit des Pfarrers und des Kirchenvorstands in diesen Arbeitsbereich fließen. Je größer die Einrichtung, umso mehr. Unser neues Haus für Kinder wird ab September sechs Gruppen umfassen, das ist fast schon ein mittleres Unternehmen.

Macht das Sinn? Ja, sage ich. Ja, sagt auch der Kirchenvorstand. Dann jedenfalls, wenn in diesem Haus unser evangelisches Profil auch deutlich wird. Was das bedeutet?

Für Martin Luther war das Zentrum des Glaubens ja dies: Ich darf glauben, dass ich von Gott und im Leben bejaht bin – ohne dass ich mir das verdienen müsste. Dafür ist Jesus mit Wort und Leben eingestanden. Aus diesem Urvertrauen heraus darf ich leben. Mein oder dein Wert als Mensch bemisst sich nicht nach unserer Leistungsfähigkeit, sondern nach der Liebe, die wir von Gott erfahren und untereinander teilen. Das ist das erste und das letzte, was wir über uns sagen können.

Dies wollen wir darum auch zuallererst den Kindern vermitteln. Meist passiert das ohne Worte, einfach so im Umgang miteinander. Aber unsere Mitarbeiter/innen scheuen sich auch nicht, dies mit Worten, Geschichten oder Tischgebeten zum Ausdruck zu bringen. Nun stellt allerdings das Leben sehr wohl Anforderungen und fordert Leistungen schon von den Kleinen. Darum wollen wir unsere Kinder auch auf dieses Leben vorbereiten und sie dafür stark machen. Ihnen nach Möglichkeit alle Kompetenzen mitgeben, die sie in ihrem weiteren Leben brauchen werden.


Nach unserer Überzeugung wird ihnen das umso besser gelingen, je stärker sie sich in jenem Urvertrauen verwurzelt haben. Denn wer weiß, dass sein Wert und Glück als Mensch nicht von seinen Leistungen abhängt, wird auch besser mit Misserfolgen fertig werden können und so zu neuen Anläufen fähig werden.

So wird in diesem Haus Verkündigung ganz elementar gelebt. Niemand wird gegen seinen Willen missioniert. Aber jeder wird hoffentlich spüren, dass hier ein besonderer Geist weht und auf ihn neugierig werden.

Wenn Sie sich vom Haus und den Menschen, die es mit Leben füllen, einen deutlicheren Eindruck verschaffen wollen, dann kommen Sie doch zum »Tag der offenen Tür« am 23.6. ab 14.00 Uhr!

Ihr Pfr. J. Riedel

P.S.: Falls Sie uns mal wieder etwas Gutes tun wollen, überweisen Sie uns doch bei Gelegenheit eine kleine Spende für Apostelbrief und Monatsgruß. Vielen Dank im Voraus!

P.P.S.: Wir freuen uns auch über jeden, der (mal wieder?) den Weg in unsere Gottesdienste findet.

P.P.S. Sind Sie neu in Gerbrunn? Dann herzlich willkommen!
Wünschen Sie einen Besuch oder mehr Informationen? Dann wenden Sie sich an mich: Pfr. J. Riedel, Tel. 700648