Der Apostelbrief

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Bibel aktuell

Das Jahr 2003 ist das Jahr der Bibel. Landauf landab finden Veranstaltungen rund um das Buch der Bücher statt. Bei Germanisten steht die Bibel auf der Liste der Bücher, die man bis zum Examen gelesen haben muss, ganz oben. Und doch hapert es bei einer zunehmenden Zahl von Zeitgenossen mit der Bibelfestigkeit. Im Vergleich zu den Romanen von der Bestseller-Liste sieht die Bibel ziemlich alt aus - nicht nur sprachlich.

Was tun? Man muss die Bibel modernisieren. Neue Übersetzungen, speziell für junge Menschen mit poppig buntem Einband, kommen regelmäßig auf den Markt. Bibeln auf CD-ROM, Bibelserver im Internet - alles wird versucht, um mehr Menschen für das Bibellesen zu interessieren.

Viele Menschen sind heute auf der Suche nach einem tragfähigen Grund für ihr Leben. Aber das Wort Gottes, das eine solche Basis bietet, ignorieren sie.

Oder vielleicht doch nicht. Es gibt eine Bibelübersetzung, oder besser eine Bibelinterpretation, die auch heute noch mit großem Interesse »gelesen« wird: das sind wir Christen!

Eine große Verantwortung. Und wie werden wir ihr gerecht? »Wenn die Bibel recht hätte, müssten die Christen erlöster aussehen« hat Friedrich Nietzsche gespottet. Also »keep smiling« um jeden Preis?

Um Himmels Willen nein! Genau das, der Unterschied von Sein und Schein, ist ja meistens das Problem.

Schon eher geeignet für eine Neuübersetzung unserer persönlichen Bibelausstellung ist die Frage einer amerikanischen Jugendbewegung: »Was würde Jesus tun?«

Was würde Jesus tun, wenn im Haus neben ihm jemand neu einziehen würde? Vielleicht mit einer Thermoskanne Kaffe hinübergehen, die neuen Nachbarn begrüßen und unaufdringlich fragen ob er behilflich sein kann.

Was würde Jesus tun, wenn aus der Gemeinde jemand ins Krankenhaus muss? Sicher würde er den oder die Kranke besuchen. Aber vielleicht würde er auch dafür sorgen, dass der Rasen gemäht wird - ohne große Show und ohne überschwänglichen Dank zu erwarten.

Und was würde Jesus tun, wenn er in unserer Gemeinde die Menschen trifft, die dort Haupt- oder ehrenamtlich mitarbeiten? Er würde ihnen sicher sagen, wie sehr er sich freut, dass sie am Reich Gottes mitbauen.

Was würde Jesus tun? Diese Frage können wir nur dann beantworten wenn wir uns selbst intensiv mit der Bibel, dem lebendigen Wort Gottes, auseinandersetzen. Auch in den kommenden Jahren.

-pv-