Der Apostelbrief

Februar - März 2002
Voriger Apostelbrief
Dez. 2001 - Jan. 2002
Nr. 30
Nächster Apostelbrief
Apr. - Mai 2002

Eine »Ära« geht zu Ende

Letztes Konzert des Ökumenischen Chors unter der Leitung von Christoph Bayer

Am 1. Dezember des vergangenen Jahres hat der Ökumenische Chor Gerbrunn sein letztes Konzert unter der Leitung von Christoph Bayer gegeben - Anlass genug für einen kurzen Rückblick.

Als Christoph Bayer vor über 5 Jahren unseren Chor übernahm, hatten wir in erster Linie Gospels, Spirituals und neuere geistliche Lieder im Repertoire. Als Student des Hauptfachs Musik mit Spezialgebiet Chorleitung setzte er neue Akzente und Maßstäbe: fortan lag der Schwerpunkt auf klassischer Chorliteratur, und dies über ein breites Spektrum von sogenannter Alter Musik bis hin zu deutscher Romantik und Spätromantik. Dementsprechend anspruchsvoll wurde die Probenarbeit: jeden Dienstagabend wurden die Stücke für das nächste Konzert oder den nächsten Auftritt im Gottesdienst einstudiert, vor allem aber das ein- oder zweimal im Jahr stattfindende Chorwochenende (außerhalb Gerbrunns) brachte uns jedes Mal einen wesentlichen Schritt weiter.

Als Ergebnis können wir auf 6 Gerbrunner Konzerte mit anspruchsvollem Programm zurückblicken, von denen eins 1996 in Rödental und eins 1998 in Augsburg wiederholt wurde. In den ersten Konzerten standen dabei ausschließlich a-cappella-Stücke auf dem Programm, danach zunehmend auch Stücke mit Orgel-, Klavier-, Cembalo- oder Streicherbegleitung. Die »üppigste« Besetzung war im jüngsten Konzert in der Nikolauskirche Gerbrunn zu erleben, bei dem bis zu achtstimmige Chorsätze mit colla-parte-Begleitung durch 6 Streicher, 3 Posaunen und Cembalo erklangen.

Durch Christoph Bayers Weggang ist das zukünftige Schicksal des Chors ungewiss. Eines aber kann man rückblickend sagen: wir haben professionelle Probenarbeit kennen gelernt und viel schöne Musik gemacht. Und wenn jemand einen Chor, der in erster Linie aus Studentinnen und Studenten besteht und dessen Besetzung daher sehr stark variiert, mit großer Geduld und enthusiastischem Einsatz mehr als 5 Jahre ohne einen Pfennig Bezahlung leitet, dann muss die Liebe zur Musik schon sehr groß sein. Jedem, der über längere Zeit dabei war und dies miterlebt hat, kann nichts anderes über die Lippen kommen als: Danke, Christoph!

Jürgen Appell