Der Apostelbrief

Dezember 1999 - Januar 2000
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Der Baum ist in vielen Kulturen ein Symbol des Lebens. Auch unser seelisches und körperliches Gedeihen lässt sich in dieses Bild fassen. Es kann uns helfen, Rückblick zu halten:
Wie ist es mir – als Baum – in diesem Jahr ergangen?

Wurzeln
Habe ich festen Stand im Boden? Können meine Wurzeln mich im Sturm halten? Oder sind sie angenagt worden? Woraus habe ich Kraft geschöpft?

Stamm
Ein Jahresring mehr: Ist er karg oder üppig gewachsen? Fühle ich die lebendigen Ströme in mir? Welchen Quellen entspringen sie? Sind neue Wunden hinzugekommen? Haben sich Menschen bei mir anlehnen können?

Äste und Zweige
Habe ich Früchte gebracht? Konnten sich andere daran erfreuen? Welche Melodien sind in mir erklungen? Was wünsche ich mir? Wie kann ich meinen Träumen entgegenwachsen?

Blätter
Habe ich anderen Schutz gegeben? Was bewegte und schüttelte mich? Fiel mir das Loslassen leicht? Frisches Grün: Worauf hoffe ich?

Baum

Der ganze Baum
Konnte alles so weiterwachsen, wie es mir gut tut? Gab es genug Licht und Wärme? Oder fühle ich mich zurechtgestutzt und eingeengt in meiner Lebensform? Gibt es verdorrte Äste, die abgesägt werden sollten? Nehme ich Anderen die Sonne weg? Oder bin ich ein Segen für den Garten?

Karin Ullrich

(Der Text »Zwischen den Jahren« ist dem Kalender der Aktion Der Andere Advent entnommen. Sie ist die jüngere Schwester von Sieben Worten ohne und wie diese in Hamburg im Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Nordelbischen Kirche geboren. Der Kalender soll Gelegenheit geben, die Zeit vom 28. November bis 6. Januar bescheidener, stiller und echter zu begehen.
Bestellungen: »Der Andere Advent«, Feldbrunnenstraße 29, 20148 Hamburg, Telefon: 040 413224 43, Fax: -42.).