Der Apostelbrief

Mai - August 2025
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Nr. 157
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Klausurwochenende des neugewählten Kirchenvorstandes in Wildbad Rothenburg

Wahl, konstituierende Sitzung, Einführung des neugewählten Kirchenvorstands im Gottesdienst am 1. Dezember und schließlich die erste ordentliche Sitzung des Gremiums mit zahlreichen Wahlen in weitere Institutionen drei Tage später. Die Termine folgten Schlag auf Schlag. Zeit für ein gegenseitiges Kennenlernen blieb da kaum. Deshalb, aber nicht nur deshalb, machte sich der Kirchenvorstand zu Beginn des neuen Jahres auf nach Wildbad Rothenburg, um dies in einer dreitägigen Klausurtagung nachzuholen und gleichzeitig die Weichen für die Arbeit der kommenden sechs Jahren zu stellen. Aus familiären wie gesundheitlichen Gründen konnten zwar nicht alle gewählten und berufenen Vertreter mit von der Partie sein, aber immerhin die Hälfte fand schließlich den Weg in die Tagungsstätte, die zumindest von außen durchaus an die Zauberschule Hogwarts aus den Harry-Potter-Filmen erinnerte. Während Pfarrerin Julia Conrad gleich mit den Vorbereitungen der nachmittäglichen Programmpunkte begann, erkundeten die kirchenvorstandserfahrenen Kristina Appell, Christiane Konrad und Helmut Stark gemeinsam mit den Neulingen Sonja Schatz und Timo Pohlmann das malerisch gelegene Areal entlang der Tauber. Anschließend ging es dann an die Arbeit, die zuerst darin bestand, sich darüber klar zu werden, was für jeden Einzelnen die Arbeit im Kirchenvorstand persönlich bedeutet. Danach ging es in verschiedenen Aufgabenstellungen, Spielformen und Konstellationen darum, einander besser kennenzulernen und zu erfahren, was den jeweils anderen bewegt, bevor nach dem Abendessen dann mit der dritten Kirchenvorstandssitzung bis in die Abendstunden hinein der eher organisatorisch-technische Teil des Wochenendes folgte. Die Vertreter der Apostelgemeinde in der Dekanatssynode (Helmut Stark) und der Gesamtkirchenverwaltung (Timo Pohlmann) galt es ebenso zu bestimmen, wie zahlreiche Beauftragte zu Themen von Diakonie bis Ökumene. Außerdem wurden Ausschüsse gebildet, um Entscheidungen des Kirchenvorstands vorzubereiten oder im Falle des KiTa-Ausschuss beschließend tätig zu werden. Ausführlich diskutiert, aber aufgrund der fehlenden Mitglieder nicht beschlossen, wurde die Frage, inwieweit eine Rückkehr zur Abendmahlspraxis mit einem Gemeinschaftskelch aussehen kann. Zum Ausklang des Abends versammelte sich die Runde dann im „Blauen Salon“, um die Kennenlernrunde des Nachmittags noch bei einem Kaltgetränk zu vertiefen.

Am Samstag ging es nach dem Frühstück frischgestärkt daran festzulegen, welche Themen jeder Einzelne in den kommenden sechs Jahren in der Gemeinde voranbringen möchte. Die Herzensthemen der Kirchenvorstände erwiesen sich dabei als breit gefächert. Pfarrerin Julia Conrad möchte sich in ihrer Rolle als Kirchenvorstandsmitglied vor allem mit destrukturellen Veränderungen beschäftigen, die in der Evangelischen Kirche in Bayern anstehen. Was wird sich verändern und wie kann und muss sich die Apostelgemeinde gemeinsam mit den Partnergemeinden der Auferstehungskirche und aus Rottendorf aufstellen, um für die Gemeindeglieder ein aktives Gemeindeleben sicherzustellen? Das Herzensprojekt von Helmut Stark ist der bauliche Erhalt der Apostelkirche, während sich Christiane Konrad um die spirituelle Weiterentwicklung der Gemeinde zum Beispiel durch Gestaltung und Etablierung neuer Gottesdienstformen einbringen möchte und alle herzlich aufruft, sich daran zu beteiligen. Kristina Appell liegt Spiritualität in der Gemeinde besonders am Herzen. Sonja Schatz möchte sich vor allem für die Kinder- und Jugendarbeit einsetzen, während Timo Pohlmann einen regelmäßigen Spieletreff in der Gemeinde oder auch gemeindeübergreifend organisieren möchte, bei dem möglichst Jung und Alt zusammenkommen. Für alle Bereiche gilt gleichermaßen: Die Kirchenvorstände können solche Dinge nur anstoßen. Damit sie gelebte Realität werden sind alle herzlich eingeladen sich als Teilnehmer oder Unterstützer zu beteiligen. Zum Ende des Tages wurde dann unter der Regie von Christiane Konrad ein gemeinsamer Gottesdienst für den Sonntagmorgen in der Kapelle der Tagungsstätte vorbereitet, bei dem jeder Kirchenvorstand einen Teil übernahm, ehe es am Abend mit Gitarre, Gesangbücher und dem Quizspiel „Hitster“ musikalisch wurde.

Nach dem Gottesdienst ging es dann noch an die etwas konkretere Planung, wie sich die Herzensthemen der einzelnen Kirchenvorstände in naher oder etwas fernerer Zukunft umsetzten lassen, bevor es zurück nach Gerbrunn ging – im Gepäck viele neue Ideen, spannende Aufgaben und schöne Begegnungen mit Menschen, die dadurch ein gutes Stück zusammengewachsen sind.

Timo Pohlmann