Der Apostelbrief

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Ein bemerkenswertes musikalisches Ereignis

Am 20. November des vergangenen Jahres fand in unserer Apostelkirche ein ganz besonderes Konzert statt: ein vierhändiger Klavierabend des Duos Kerstin Straßburg und Jürgen Appell. Einziger Programmpunkt war Carl Czernys Bearbeitung des Mozart-Requiems für Klavier vierhändig. Eine Einführung gab Prof. Dr. Ulrich Konrad, Lehrstuhlinhaber und Leiter des Instituts für Musikforschung an der Universität Würzburg.

Das opus summum viri summi (Höchstes Werk des höchsten Meisters, wie ein Zeitgenosse Mozarts es nannte), das in Mozarts Todesjahr 1791 entstandene Requiem, erklingt noch heute weltweit in Konzertsälen und Kirchen. Es wurde auch viel darüber geschrieben, vor allem hinsichtlich der Authentizität einzelner Sätze des von Mozart nicht vollendeten Werks und zahlreicher Ergänzungsversuche seitens anderer Komponisten. Demgegenüber ist die Transkription für vierhändiges Klavier, die der Beethoven-Schüler und Liszt-Lehrer Carl Czerny auf Einladung des Abbé Maximilian Stadler schrieb und diesem widmete, weitgehend unbekannt. Dieses Juwel erklang am Ewigkeitssonntag in einem bewegenden Konzert in der Apostelkirche.

Zu Beginn hörten die Konzertbesucher eine sehr fundierte und ernste Einführung zum Wesen des Requiems im allgemeinen und zu Mozarts Meisterwerk im besonderen durch Professor Konrad, der ja schon oft mit seinen Konzert-Thomas Plauk Moderationen das Publikum in der Apostelkirche fasziniert und begeistert hat.

Als dann die ersten leisen d-Moll-Akkorde des Requiem aeternam im Kirchenraum aufstiegen, waren die Zuhörer sichtlich ergriffen, und diese Ergriffenheit hielt bis zur kunstvollen Amen-Fuge am Schluss an. Natürlich kann eine Klavierfassung nicht den Farben- und Nuancenreichtum eines großen Chors und Orchesters reproduzieren. Andererseits wird im klaren Klavierklang die polyphone Stimmführung etwa des Kyrie oder Quam olim Abrahae viel deutlicher hörbar als im Original.

„Eine göttliche Musik, drei Meister ihres Fachs, ein wunderbares Konzert“, so hörte man Besucher nach der Aufführung. Wir hoffen und freuen uns auf noch viele weitere Konzerte in unserer Apostelkirche.

Thomas Plauk