Der Apostelbrief

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Partnerschaft mit Ruvuma in Tansania

Panke

Seit 1992 gibt es die Partnerschaft zwischen dem evang. Dekanat Würzburg mit der evangelischen Diözese Ruvuma in Westtansania. Im Rahmen dieser Beziehung finden Begegnungen zwischen Tansaniern und Würzburger Christen statt, werden wirtschaftliche und bauliche Projekte, sowie Ausbildungen im sozialen Bereich unterstützt, Stipendien für theologische Ausbildungen zum Evangelisten oder Pfarrer ermöglicht usw. In verschiedenen Öffentlichkeitsaktionen wird auf die Partnerschaft aufmerksam gemacht. So findet einmal auch jährlich in wechselnden Gemeinden ein Partnerschaftsgottesdienst statt. Nicht zuletzt auf Anregung von Frau Monika Panke, Gemeindemitglied der Apostelkirche, die sich seit Jahren im Missionskreis engagiert, fand dieser besondere Gottesdienst am 23.09. in unserer Apostelkirche in Gerbrunn statt.

Frau Panke hat uns aus diesem Anlass einige Fragen beantwortet.

- Frau Panke, können Sie - in wenigen Sätzen - die Idee, die hinter der Partnerschaft des Dekanats Würzburg mit der Diözese Ruvuma steht erklären?

Das Motto der Partnerschaft heißt: Aufeinander hören, voneinander lernen, miteinander teilen. Das versuchen wir in dieser Partnerschaft mit Leben zu füllen.

- Was war Ihre persönliche Motivation sich zu engagieren?

Mein Mann und ich arbeiteten, bevor wir nach Gerbrunn kamen, 15 Jahre in verschiedenen Ländern Westafrikas. Viele Afrikaner sind uns freundlich entgegengekommen und haben uns ihre Weltsicht nahegebracht. Ich wollte mich etwas revanchieren und die afrikanischen Gäste willkommen heißen und beherbergen.

- Wie finanziert sich die Partnerschaft?

Wir besuchen uns gegenseitig und unterstützen Anliegen, die in der Ruvuma-Diözese wichtig sind. Das kostet Geld. Wir leben von Spenden, Kollekten, die ab und zu für die Partnerschaft vorgesehen ist, der Tansaniachor wirbt Spenden ein und einen großen Batzen erhalten wir vom Partnerkaffee, der mit der Gewinnausschüttung öfter auch uns bedenkt.

- Ist Ihnen ein Erlebnis / Projekt besonders in Erinnerung geblieben?

Die ersten Gäste, die wir beherbergt haben, waren Dekan Msamba, Kirchenvorstand Kuandel Kuandika, Mama Shayo und James Mushi. Wir saßen zusammen bei uns im Hof und die Tansanier wollten sich noch auf einen anstehenden Gottesdienst vorbereiten. Sie übten ein tasanisches Kirchenlied: wunderschön. Jeder sang eine andere Stimme. Nach 2 Strophen sang ich mit. Unser Mieter aus der Nachbarwohnung beteiligte sich. Die Passanten blieben am Hoftor stehen und hörten zu. Niemand verstand die Worte, aber den Sinn.

- Worin sehen Sie heute die wichtigste Aufgabe?

Die wichtigste Aufgabe ist Mission und zwar müssen wir uns gegenseitig immer wieder sagen, daß wir einen Gott haben, der uns liebt und der uns durch Jesus freimacht. Die Projekte, die wir mit Geld und Anteilnahme unterstützen sind nur die selbstverständlichen Folgen davon.

- Welche Bedeutung hat Mission, oft ja in der Vergangenheit mit negativen Assoziationen belegt?

Mission wird negativ, wenn man meint, die Wahrheit zu wissen und durchsetzen zu müssen. Wenn man vergisst auf den anderen zu hören und nicht Christus sondern sich selbst verkündet.

- Von einer Partnerschaft profitieren optimalerweise beide Seiten. In wieweit haben Sie den Eindruck, können wir hier in Deutschland von Christen aus Tansania „lernen“ bzw positiv beeinflusst werden?

Die afrikanischen Kirchen sind lebendiger, fröhlicher, extrovertierter. Wir können uns ruhig anstecken lassen, brauchen es aber nicht 1:1 kopieren. Wir sind halt anders.

Vielen Dank Frau Panke!

Das Interview führte unser Redaktionsmitglied Stefanie Held.