Hochzeit und Kirschernte

Besuch aus Tansania

Das Dekanat Würzburg hat schon seit sechs Jahren eine Partnerschaft mit dem Dekanat Ruvuma in Tansania. Um diese Partnerschaft mit Leben zu füllen, schreiben wir uns gegenseitig, feiern Partnerschaftsgottesdienste und besuchen uns. Zum 10. Juni erwarteten wir wieder eine Gruppe von vier Leuten aus Songhea, der Hauptstadt des Dekanats Ruvuma. Schon ein Jahr vorher liefen die Vorbereitungen: Wer wird kommen und wann? Wo werden die Gäste wohnen? Was möchten wir ihnen aus unserem Leben und aus dem Gemeindeleben zeigen? Was möchten sie kennenlernen? Wie verständigen wir uns mit ihnen? In Tansania ist die Landessprache Kisuaheli. Dann waren sie da:

Der Mzumgatchi (Pfarrer) Simon Mzambwa, die Schuldirektorin Angelina Shayo, allgemein »Mama Shayo« genannt, der Landwirt James Mushi und der Landwirtschaftsberater Kuandel Kuandika. Schon allein die Namen mußten vorher geübt werden, damit man die Gäste auch ordentlich anreden und vorstellen konnte. Aber wir hatten Glück: alle sprachen Englisch – ungefähr so gebrochen wie wir – was die Unterhaltung sehr entspannte.

Wir haben viel miteinander unternommen: Bauernhöfe besichtigt, eine Hochzeit mitgefeiert, bei der Kirschernte geholfen, auf der Autobahn gefahren, das Müllheizkraftwerk besichtigt...

Es war bestimmt nicht leicht für unsere Gäste, alles zu verarbeiten und nach dem vierten Gemeindeabend noch freundlich zu lächeln.

Hoffentlich konnten wir ihnen einen – notgedrungen winzigen – aber trotzdem realistischen Ausschnitt unseres Lebens zeigen, damit die Vorurteile, die guten wie die schlechten, weniger werden, und hoffentlich haben sie die Freude gespürt, die uns ihr Besuch gemacht hat.

Monika Panke