Nur das Allernötigste!

Kaum ist der letzte Schnee in den Alpen geschmolzen, sind sie wieder unterwegs: die Bergwanderer. Ausgestattet mit Wanderstiefeln und Rucksäcken erklimmen sie die Höhen. Und gerade diese Rucksäcke sind eine Wissenschaft für sich. Noch drängender als beim Wandern in der Ebene stellt sich die Frage: was muß wirklich mit und was ist nur unnötiger Ballast? Spätestens beim Abstieg macht sich jedes überflüssige Gramm schmerzhaft bemerkbar.

»Was ist wirklich nötig« fragt man sich auch manchmal als Christ. Was gehört unbedingt zum Christsein dazu, oder anders gefragt: was macht einen Christen aus? Sind es Taufschein und Konfessionszugehörigkeit?

Im Römerbrief beschreibt Paulus das »Überlebenspaket des Glaubens« so: Wenn du mit dem Munde bekennst, daß Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet (Röm. 10, 9.10).

Die Liebe Gottes zu uns Menschen kann man ebensowenig im mathematischen Sinne beweisen, wie die Liebe eines anderen Menschen. In beiden Fällen sind wir auf Zeichen dieser Liebe angewiesen, die erst in der Summe dazu führen, daß wir es für sehr wahrscheinlich halten, daß wir geliebt werden - eben daran glauben. Eine solche Überzeugung, ein solcher Glaube kann sich aber nur in der Gemeinschaft mit der betreffenden Person, beziehungsweise mit Gott entwickeln. Gemeinschaft mit Gott hat verschiedene Gesichter: das Lesen und Hören auf sein Wort, die Bibel. Das persönliche Gebet und die Erfahrung von Gebetserhörung. Und schließlich das Leben in der Gemeinschaft mit anderen Christen.

Und hier gewinnt das Bekenntnis, von dem Paulus spricht, seine Bedeutung. Das Bekenntnis verleiht der Gemeinde Dynamik: nach innen, indem es die Gemeindeglieder im Glauben stärkt, aber auch nach außen. Die Botschaft des Evangeliums ist so gut, daß wir damit nicht hinter dem Berg halten sollten