Der Apostelbrief

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»Sieh, das ist neu!«

Koh. 1, 10

Vorstellung von Martin Schmidt, Diakonenpraktikant

M.S.
»Nichts Neues gibt es unter der Sonne.« (Koh. 1,9)

Der Prediger Salomo schrieb einmal »Bei viel Weisheit ist viel Ärger und mehrt man das Wissen, so mehrt man den Schmerz« (Koh. 1, 18).

Nun, genau aus diesem Grund bin ich für ein Jahr hier - mein Wissen und meine »Weisheit« zu mehren. An diesem Punkt meiner Ausbildung zum Rummelsberger Diakon habe ich zwar schon ein Jahr theologischen Unterricht und zwei Jahre Fachakadmie hinter mir, doch was nützt alle Theorie ohne praktischen Bezug: »Das viele Büchermachen nimmt kein Ende und vieles Studieren ermüdet den Leib.« (Koh. 12, 12) Richtig, also an die Arbeit - hier vor allem die mit jungen Menschen.

Das bedeutet immer wieder neue Erfahrungen, Altes über Bord werfen und seine Einstellungen korrigieren. So kommen Ärger und Schmerz zum Lernen, denn das ist nicht immer einfach, wie ich seit dem Verlassen meiner Coburger Heimat feststellte. Aber nur so mehrt man eben die Weisheit. Hierbei bleibt mir vor allem zweierlei: Auf Hilfe und Verständnis der Menschen, mit denen ich zusammentreffe, zu hoffen. Da bin ich, nach meinen ersten Eindrücken, äußerst zuversichtlich!

Zum anderen zähle ich auf die Unterstützung Gottes, ohne die gar nichts geht. Denn: »Sieh Gottes Werk; wer kann denn das, was er gekrümmt, gerademachen?« (Koh. 7, 13).

Im Großen und Ganzen freue ich mich auf dieses Jahr, auf die Möglichkeit, mich im Diakonenberuf auszuprobieren. Und wenn es dann holprig wird, rufe ich mir mein Lieblingsbibelbuch, den Prediger Salomo in Erinnerung: »Wohlan denn, iß fröhlich dein Brot und trinke wohlgemut deinen Wein! Denn von jeher gefällt es Gott, wenn du so tust.« (Koh. 9, 7).