Der Apostelbrief

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Gemeindeausflug nach Sommerhausen

Damhirsch

Bei strahlendem Sonnenschein brach am Samstag, den 20. September eine Gruppe von rund 40 Mitgliedern der Apostelgemeinde zum diesjährigen Gemeindeausflug auf.

Das Ziel war der Tierpark in Sommerhausen. Dort wurde die Gruppe von Frau Hildegard Schmitt, der Vorsitzenden des Trägervereins »Gemeinsam arbeiten und leben« herzlich empfangen. Vor dem gemeinsamen Rundgang gab sie einen interessanten Einblick in die Entstehungsgeschichte und die Ziele, die mit dem Betreiben des Tierparks verfolgt werden. Ursprünglich als Lehrerin tätig, gründete Frau Schmitt 1989 den oben genannten Tägerverein, auch getrieben von dem Wunsch der eigenen behinderten Tochter eine Lebensaufgabe zu schaffen.

Viele Probleme und Rückschläge, nicht nur finanzieller Art mußten überwunden werden, bis 1993 der Tierpark als Betätigungsfeld für behinderte junge Erwachsene übernommen werden konnte. Seitdem betreuen 15 Behinderte selbständig unter Anleitung von Fachkräften zahlreiche Tiere. Neben Kühen, Pferden, Hasen etc. müssen auch zwei Füchse und eine Wildschweinrotte versorgt werden.

Frischling

Neben dem Gefühl gebraucht zu werden ist auch die Erfahrung von Geburt und Tod wichtig für die behinderten Tierpfleger. Im Laufe der Zeit wuchs der Park beständig und wurde zu einer Begegnungsstätte zwischen Behinderten und Nichtbehinderten. Allein im letzten Jahr besuchten ihn 20.000 Menschen.

Nach einem ausgiebigen Rundgang, der Groß und Klein begeisterte, brach die Gerbrunner Gruppe auf nach Winterhausen, wo eine Besichtigung der evang. Kirche auf dem Programm stand. Pfarrer Schuster (Sommerhausen) erzählte aus der 500 jährigen Geschichte der Kirche und wies auf ihre Eigenheiten hin. Man erbaute sie anstelle einer alten Kapelle, in Form einer Wehrkirche, da die vorher genutzte Mauritiuskirche am Main stets vom Hochwasser bedroht war. Bemerkenswert für eine evang. Kirche ist der Beichtstuhl, welcher bis in unser Jhd. noch benutzt wurde. Interessant auch die Gelasse unter der Kirche, deren Nutzung bis heute noch nicht entgültig geklärt sind.

Nach einer kurzen Andacht ließ man den Abend im Gasthaus »Zum Ochsen« in gemütlicher Runde ausklingen.

Susanne Riedel