Der Apostelbrief

Juli - September 1997
Nr. 03
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Okt. - Nov. 1997

Verabschiedung von Rita Eberhardt und Andrea Heußner

am 20. Juli 1997; 10.00 Uhr werden wir im Rahmen des Familiengottesdienstes am ökum. Gemeindefest Rita Eberhardt und Andrea Heußner verabschieden. Es wäre schön wenn Sie mit dabei sind. Ansonsten an alle die diese Gelegenheit nicht nutzen können ein paar Zeilen:


Liebe Gerbrunner,

meine 2 Jahre als Relpäd im Vorbereitungsdienst sind nun fast zu Ende. Ab September werde ich in Gräfenberg arbeiten. Deshalb möchte ich mich auf diesem Wege von Ihnen allen verabschieden. Einige von Ihnen werden jetzt vielleicht sagen, wer ist den Rita Eberhardt? Hier ein kurzer Einblick in mein Tätigkeitsfeld: Ich leitete mit 4 ehrenamtlichen die hugo-Gruppe, entwickelte das Kinderkirchen-Projekt, war in der Konfirmandenarbeit aktiv und leitete die KiBiWo und den KiBiTag mit.

In diesen unterschiedlichen Arbeitsgruppen verblüffte mich vor allem das Selbstbewußtsein der Mitarbeiter. Es war viel Zeit und Geduld notwendig, um das Vertrauen einiger Mitarbeiter zu gewinnen. Aber ich weiß jetzt, was unter einem verantwortungsvollen Umgang mit ehrenamtlichen Mitarbeitern verstanden wird.

Besonders gut hat mir in Gerbrunn die Verbindung zwischen der Schule und dem Gemeindeleben gefallen, die stets freundliche Fr. Heinrich im Pfarrbüro und der Kontakt zu den Eltern. Es war teilweise eine Offenheit da, die mir sehr imponiert hat. Ein herzliches Dankeschön allen - vor allem den Kindern - die mich in dieser Zeit hier unterstützt haben und mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Ihnen alles Gute und ein kunterbuntes Gemeindeleben.

Ihre

Rita Eberhardt.

So machte denn der kleine Prinz den Fuchs mich sich vertraut. Und als die Stunde des Abschieds nahe war: »Ach!« sagte der Fuchs: »Ich werde weinen.« »Das ist meine Schuld«, sagte der kleine Prinz, »ich wünschte dir nichts Übles, aber du hast gewollt, daß ich dich zähme...« »Gewiß«, sagte der Fuchs. »Aber nun wirst du weinen«, sagte der kleine Prinz. »Bestimmt« sagte der Fuchs. »So hast du also nichts gewonnen!« »Ich habe«, sagte der Fuchs, »die Farbe des Weizens gewonnen.«

»Zähmen« ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort - besonders wenn ich an die lebendigen Kinder und Jugendlichen denke, mit denen ich viele Stunden in diesem Jahr verbringen durfte. Dennoch trifft der Dialog zwischen dem Fuchs und dem kleinen Prinzen meine Gedanken. »Lohnt sich das überhaupt - ein Jahr? - ist das sinnvoll?«, habe ich mich im September ´96 noch gefragt. Die Zeit hat die Frage beantwortet. »Ja, es lohnte sich und es war eine sehr sinnvolle Zeit.« Ich habe vielleicht nicht die Farbe des Weizens gewonnen, aber ich bin um viele Erfahrungen reicher. Ich denke vor allem an die Kinder, mit denen ich durch viele Höhen und durch einige Tiefen gegangen bin. In diesem Begegenungen habe ich nicht nur »pädagogisches« gelernt, sondern vor allem »lebens-wichtiges«. Durch die Spontanität, Unmittelbarkeit , Neugier und Offenheit der Kinder ist mir klarer geworden, was Jesus meint wenn er sagt: »Wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder ...« Ich danke allen Kindern ganz herzlich für die Sternstunden, die sie mir geschenkt haben.

Mein Dank gilt auch den Erwachsenen in der Gemeinde, die mich so selbstverständlich und herzlich aufgenommen haben. Besonders bei den Frühschichten, in der Fastengruppe, auf der Familienfreizeitund im Hauskreis konnte ich mich zu Hause fühlen.

Durch die Lebendigkeit, Motivation und Aktivität mit der viele Menschen diese Gemeinde bewegen und an ihr bauen habe ich selber Kraft für meine Arbeit bekommen und ich wünsche Ihnen und Euch immer wieder Liebe, Energie, Geduld, Gelingen und Gottes Segen für diese Arbeit.

Nach diesem Jahr Wegbegleitschaft verabschiede ich mich nun dankbar, ein wenig traurig, aber auch gespannt auf die nächsten Schritte von all den kleinen und großen Menschen, die mich in diesem Jahr beschenk, gefordert und gefördert haben.

Shalom und Auf Wiedersehen Ihre

Andrea Heußner